Setzen wir uns an einem warmen oder heißen Sommertag in einen Wald. Wie fühlt sich das an?

Kühl. Aber warum?

Bäume schwitzen wie wir. Sie tun das aber kontrolliert und regulieren somit die Luftfeuchtigkeit und kühlen ihre Umgebung aktiv herunter. In einem Wald ist es an heißen Sommertagen bis zu 15 Grad kühler als außerhalb des Waldes. Außerdem schaffen Bäume kleinklimatisch wirksame Zonen und Habitate für Nützlinge, die ihrerseits Schädlinge kontrollieren.

Mit ihren starken Wurzelsystemen holen Bäume Wasser aus tiefen Bodenschichten hoch und geben davon einiges an ihre Umgebung ab. Bäume beschatten den Boden und halten die Bodenfeuchte. Bei Regen werden knapp 75% des Wassers wieder recycled. 25% verdampfen direkt wieder von den Blättern in die Luft. Knapp 50% transpiriert der Baum selber wieder in die Luft. Die restlichen  25% sickern langsam in den Boden ein. Diese restlichen 25% speichert sich der Baum selbst und lässt somit auch viel ins Grundwasser. Bäume stoppen somit auch das versalzen des Bodens indem sie das Absinken des Grundwasserspiegels verhindern.

Hinzu kommt, dass Bäume mit ihrem Laubfall aktiv zum Humusaufbau beitragen. Ohne Bäume ist dies schier unmöglich. Die herunterfallende Organik wird von Millionen Kleinstlebewesen zersetzt, wird immer kleiner und feiner und verbindet sich mit der Zeit mit Bodenmineral letztendlich zu Humus. Und es braucht kein Sandkorn um Humus aufzubauen. Es braucht die feinsten feinsten Teile von Organik und Mineral um Humus aufzubauen.

Nehmen wir den Wald jetzt mal weg und lassen Ackerland entstehen… Was passiert?

Es wird heiß & trocken. Die Sonne und der Wind kommen direkt an den Boden und durch den Verlust der Bäume gibt es weniger Wolkenbildung – denn Bäume sind die Wolkenmacher. Außerdem puffern Bäume Starkniederschläge und Hagelschläge regelrecht ab.

In den Bodenschichten passiert auch einiges. Durch die direkte Sonneneinstrahlung trocknen diese aus & verändern sich. Das Bodenleben, dass mikroskopisch klein ist mag diese Hitze nicht, kann nicht schnell genug fliehen und stirbt. Die Pilze im Boden sterben dazu auch.

Durch die fehlende Vegetation kommt der Wind direkt an den Boden und trocknet ihn noch schneller aus und trägt den Humus weg. Somit erodiert die Fruchtbarkeit, die durch zunehmende Starkniederschläge komplett ausgewaschen wird.

Positive Eigenschaften nutzen

Können wir nicht endlich einige dieser sehr positiven Eigenschaften der Bäume für die Landwirtschaft nutzen? Hervorzuheben sind Windschutz, Sonnenschutz, Erosionsschutz, Wasserrückhalt, Zusatzertrag und vor allem Humusaufbau.

Das Kapital zukünftiger Generationen ist das AUFFORSTEN. Denn Bäume liefern uns ALLES und wir schaffen eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Kultur nur mit Bäumen 🌳💚